Wissenswertes aus der Matriarchatsforschung

Kaum jemand wird beim Gedanken an die Kriegerkaste der Samurais oder den Kadavergehorsam von Kamikazefliegern auf die Idee kommen, in Japan habe es jemals eine matriarchale Kultur gegeben. Doch genau ist das Gegenteil ist wahr.

Dank japanischer Ethnologen wissen wir, dass sich die altjapanischen Lebensweisen gehörig von dem unterscheiden, was wir uns darunter vorstellen. Diese Lebensstile haben sich z.B. auf den Riukiu-Inseln, zu denen Okinawa gehört, fast bis in unsere Tage erhalten. So hielt man dort bis vor kurzem die oberste Priesterin, die Schwester des Königs mit dem Titel „Kikoe no Ogimi“, und die anderen Schreinpriesterinnen für Göttinnen.

Daher war auch nicht der König der eigentliche Regent, sondern seine Schwester, stand er doch unter ihrem Schutz und profitierte von ihrer überlegenen Macht, die sie über das Land besaß.

Ein derartiges Schwester-Bruder-Verhältnis fand sich im gesamten Volk. Jede Schwester wurde als „lebende Seele der Schwester“ oder als „Schwestergöttin“ von ihren Brüdern verehrt. Nie fuhren die Männer zur See, ohne einige schwesterliche Haare als eine Art „Amulett“ zur Unheilsabwehr mitzunehmen.